Warum Grenzen setzen wichtig ist
Führung heisst, Orientierung geben. Wenn Sie Ihre Grenzen nicht kennen oder sie nicht deutlich machen, übernehmen andere diese Rolle – Mitarbeitende, Vorgesetzte, Kunden. Die Folgen: Sie fühlen sich übergangen, reagieren gereizt oder geraten in Situationen, in denen Sie nicht mehr Sie selbst sind.
Wie Sie gekonnt Grenzen setzen – 3 Schritte
1. Grenze benennenFormulieren Sie klar, worum es Ihnen geht – ohne Vorwurf, aber eindeutig:
- „Mir ist wichtig, dass wir uns im Meeting auf das vereinbarte Thema konzentrieren.“
- „Ich akzeptiere nicht, dass im Team abwertende Bemerkungen fallen.“
- „Ich möchte, dass Anliegen gegenüber mir respektvoll und direkt geäussert werden.“
Machen Sie transparent, was geschieht, wenn die Grenze nicht eingehalten wird:
- „Wenn wir weiterhin abschweifen, breche ich die Diskussion ab und setze einen neuen Termin nur für das Kernthema an.“
- „Wenn respektlos gesprochen wird, beende ich das Gespräch sofort.“
- „Wenn Kritik nicht direkt bei mir, sondern hintenherum geäussert wird, werde ich das Thema im nächsten Teammeeting offen ansprechen.“
Stehen Sie zu Ihrer Entscheidung – keine Rechtfertigungen, keine Relativierungen:
- „Wir bleiben beim Thema – dafür sind wir hier.“
- „So eine Bemerkung akzeptiere ich nicht. Punkt.“
- „Ich erwarte, dass Sie Anliegen direkt mit mir klären – nicht über Dritte.“
So vermitteln Sie Verlässlichkeit – für sich selbst, für Ihr Team und für alle, die mit Ihnen zusammenarbeiten. Mit diesem 3-Schritte-Vorgehen schützen Sie Ihr eigenes Wohlbefinden und bringen andere dazu, Ihre Bedürfnisse und Grenzen zu respektieren.
Grenzen helfen ausserdem, Überlastung, Ärger und Burn-out zu vermeiden.
Tipp: Bereiten Sie Ihr nächstes Gespräch mit klaren Grenzen vor
Erstellen Sie eine Liste von Sätzen, die Ihnen helfen, Grenzen klar zu formulieren und durchzuhalten, z. B.:
- „Ich akzeptiere nicht, wenn respektlos gesprochen wird.“
- „Ich möchte, dass wir beim Thema bleiben.“
- „Ich entscheide, welche Aufgaben Priorität haben.“
- „Ich nehme keine Anrufe ausserhalb der vereinbarten Zeiten entgegen.“
- „Wenn diese Abmachung nicht eingehalten wird, ziehe ich Konsequenzen.“
- „Das entscheide ich.“
👉 Schreiben Sie Ihre eigenen Formulierungen auf – so haben Sie im Gespräch klare Orientierung und lassen sich nicht in Diskussionen hineinziehen. Das gibt Sicherheit und stärkt Ihre Autonomie.
Denken Sie daran:
- Einmal gezogene Grenzen stehen. Rechtfertigungen schwächen Ihre Position.
- Grenzen werden nicht gezogen, um es anderen bequem zu machen – sie dienen Ihrem Schutz.
- Wenn Grenzen jemandem unangenehm sind, ist das kein Zeichen, dass sie falsch sind, sondern dass sie wirken.
Reflexionsfragen für Führungspersonen
- Wo habe ich in letzter Zeit eine Grenze zu spät oder gar nicht gesetzt?
- Welche Werte möchte ich aktiv schützen?
- Was sind meine automatischen „Neins“? (z.B. Respektlosigkeit, Klatsch, Überlastung)
- Wie konsequent verteidige ich meine gesetzten Grenzen?
- Welche Wirkung hätte es auf mein Team, wenn ich meine Grenzen klarer ziehen würde?
Automatisierte „Neins“ sind Ihre inneren Stoppschilder. Sie müssen nicht jedes Mal neu ausgehandelt werden, sondern sind klare Signale: Hier ist meine Grenze erreicht. Sie schützen Ihre Werte, geben Orientierung – und machen für Ihr Team sichtbar, wofür Sie stehen und was nicht verhandelbar ist.
Coaching
In meinen Coachings, Workshops und Seminaren begleite ich Führungspersonen dabei, ihre innere Klarheit zu stärken, Grenzen klar zu kommunizieren und konsequent zu handeln – zum Wohl der eigenen Führungsrolle und des gesamten Teams.
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